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Wieviel zahlt eine Zahnzusatzversicherung beim Kieferorthopäden?

13.7.2024
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Inhaltsverzeichnis

Was Zahlt Eine Zahnzusatzversicherung Beim Kieferorthopäden?

Einleitung

Die Frage, welche Leistungen eine Zahnzusatzversicherung beim Kieferorthopäden übernimmt, ist für viele Patienten von großer Bedeutung. Kieferorthopädische Behandlungen sind oft kostspielig und die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt in vielen Fällen nur einen Teil der Kosten. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier Abhilfe schaffen und die finanziellen Belastungen deutlich reduzieren. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Leistungen der Zahnzusatzversicherung im Bereich der Kieferorthopädie und wie Patienten von einer solchen Versicherung profitieren können.

Allgemeine Informationen zur Zahnzusatzversicherung

Eine Zahnzusatzversicherung ist eine freiwillige Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung, die zusätzliche Kosten im zahnmedizinischen Bereich abdeckt. Sie bietet je nach Tarif unterschiedliche Leistungen, von der Erstattung für Zahnersatz bis hin zur Übernahme von Kosten für kieferorthopädische Behandlungen. Es gibt verschiedene Tarife und Leistungsstufen, die individuell auf die Bedürfnisse des Versicherten abgestimmt werden können.

Kieferorthopädische Behandlungen und die gesetzliche Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt bei Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr die Kosten für kieferorthopädische Behandlungen, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt und der Patient in eine der KIG-Einstufungen (Kieferorthopädische Indikationsgruppen) fällt. Dabei handelt es sich um eine Einstufung der Zahnfehlstellungen, die von KIG 1 (geringfügige Fehlstellung) bis KIG 5 (schwere Fehlstellung) reicht. Nur bei KIG 3 bis 5 werden die Kosten von der GKV übernommen. Der Patient muss jedoch in der Regel einen Eigenanteil von 20 % der Behandlungskosten tragen, der nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung zurückerstattet wird.

Für Erwachsene übernimmt die GKV in der Regel keine Kosten für kieferorthopädische Behandlungen, es sei denn, es handelt sich um schwere Fehlstellungen in Verbindung mit einer chirurgischen Korrektur.

Leistungen der Zahnzusatzversicherung im Bereich Kieferorthopädie

Eine Zahnzusatzversicherung kann die Kostenübernahme für kieferorthopädische Behandlungen erheblich erweitern und somit die finanzielle Belastung der Patienten reduzieren. Hier sind einige der gängigen Leistungen, die eine Zahnzusatzversicherung im Bereich der Kieferorthopädie abdecken kann:

1. Kostenübernahme für Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen

Viele Zahnzusatzversicherungen übernehmen den Eigenanteil, den die GKV nicht erstattet, sowie zusätzliche Kosten für Leistungen, die über den Standard hinausgehen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Keramik- oder Kunststoffbrackets anstelle der von der GKV übernommenen Metallbrackets.
  • Unsichtbare Zahnspangen wie Lingualspangen oder Alignersysteme.
  • Zusätzliche Diagnostikmaßnahmen, die nicht von der GKV gedeckt sind.

2. Kostenübernahme für Behandlungen bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen übernimmt die GKV in der Regel keine Kosten für kieferorthopädische Behandlungen. Hier kann eine Zahnzusatzversicherung besonders wertvoll sein, indem sie einen großen Teil der Kosten übernimmt. Folgende Leistungen können abgedeckt sein:

  • Diagnostik und Erstuntersuchung
  • Behandlungskosten für verschiedene Spangensysteme (z.B. Metallbrackets, Keramikbrackets, Alignersysteme)
  • Retainer und Stabilisierungsschienen zur Sicherung des Behandlungserfolgs

3. Übernahme von Zusatzkosten

Zusatzkosten, die während der Behandlung entstehen können, wie zum Beispiel für zusätzliche Diagnostik oder besondere Behandlungsmethoden, können ebenfalls von der Zahnzusatzversicherung übernommen werden. Dazu gehören auch Kosten für:

  • Zusätzliche Kontrolltermine oder Spezialuntersuchungen.
  • Erweiterte Diagnostikverfahren wie digitale Volumentomographie.

Beispielrechnung für eine kieferorthopädische Behandlung

Um die Vorteile einer Zahnzusatzversicherung zu verdeutlichen, betrachten wir ein Beispiel:

Behandlungskosten für eine Standard-Zahnspange mit Metallbrackets:

  • Erstuntersuchung und Diagnostik: 150 €
  • Behandlungskosten (Metallbrackets): 3.000 - 4.500 €
  • Stabilisierungsschiene: 110 €
  • Retainer nach der Behandlung: 180 €

Gesamtkosten: 3.440 - 4.940 €

Wenn die GKV nur einen Teil dieser Kosten übernimmt und der Patient den Eigenanteil von 20 % tragen muss, kann eine Zahnzusatzversicherung den verbleibenden Betrag abdecken und zusätzliche Kosten für hochwertigere Materialien oder alternative Behandlungsmethoden übernehmen.

Wichtige Faktoren bei der Auswahl einer Zahnzusatzversicherung

Bei der Auswahl einer Zahnzusatzversicherung sollten Patienten auf verschiedene Faktoren achten, um sicherzustellen, dass die Versicherung ihren individuellen Bedürfnissen entspricht. Hier sind einige wichtige Punkte, die berücksichtigt werden sollten:

1. Leistungsumfang

Der Leistungsumfang der Zahnzusatzversicherung sollte genau geprüft werden. Welche Leistungen sind im Bereich der Kieferorthopädie abgedeckt? Werden auch alternative Behandlungsmethoden wie Alignersysteme übernommen?

2. Wartezeiten

Viele Zahnzusatzversicherungen haben Wartezeiten, in denen keine Leistungen übernommen werden. Es ist wichtig zu wissen, wie lange diese Wartezeiten sind und ob es Möglichkeiten gibt, sie zu verkürzen.

3. Höchstgrenzen und Staffelungen

Einige Versicherungen haben Höchstgrenzen für die Erstattung von Kosten oder staffeln die Erstattungsbeträge über die Jahre. Es ist wichtig, diese Bedingungen zu kennen und zu berücksichtigen.

4. Kombinierbarkeit mit der GKV

Die Zahnzusatzversicherung sollte idealerweise nahtlos mit den Leistungen der GKV kombinierbar sein, um eine möglichst umfassende Kostenübernahme zu gewährleisten.

5. Beiträge und Kosten

Die monatlichen Beiträge für die Zahnzusatzversicherung sollten in einem vernünftigen Verhältnis zu den erwarteten Leistungen stehen. Ein Vergleich der verschiedenen Angebote kann helfen, die beste Versicherung zu finden.

Fazit

Eine Zahnzusatzversicherung kann eine wertvolle Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung sein, insbesondere im Bereich der Kieferorthopädie. Sie hilft dabei, die finanziellen Belastungen durch kieferorthopädische Behandlungen zu reduzieren und ermöglicht den Zugang zu hochwertigen und modernen Behandlungsmethoden. Bei der Auswahl einer passenden Versicherung sollten Patienten den Leistungsumfang, die Wartezeiten, Höchstgrenzen, Kombinierbarkeit mit der GKV sowie die Beiträge und Kosten genau prüfen. So können sie sicherstellen, dass sie optimal von ihrer Zahnzusatzversicherung profitieren und die bestmögliche kieferorthopädische Versorgung erhalten.

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